Freitag, 30. Mai 2008

grenzen

manchmal bin ich so abgebrüht, dass ich vor mir selbst erschrecke. in extremsituationen bewahre ich ruhe und treffe rationale entscheidungen, helfe, wo ich kann. und bei der arbeit mit kinder und hunden sinkt sogar die ekelgrenze jedes mal ein bisschen tiefer. alles wird relativ.

doch als ich am mittwoch zeugin eines autounfalls wurde, wars zuviel und ich sass schlussendlich als häufchen elend neben der spur.

Donnerstag, 15. Mai 2008

salat

darf man eigentlich etwas 'salat' nennen, wo gemüse nur eine kleine rolle spielt?

heute hatte ich nämlich sowas ähnliches wie wurst-käse-salat erst in meinem zmittags-sandwich, danach in meinem magen, der wenig später - mal wieder - dagegen rebelliert hat.

das läuft eigenlich schon ein paar jahre so. sobald eine servelat im salat ist (hörnlisalat, wurstsalat, ...), ist ihm das überhaupt nicht wurst. früher hab ichs auf die peperoni geschoben, die meist kleingeschnibbelt mit in der schüssel lag, denn die verträgt er nicht mal pur, ganz im gegensatz zum fleisch(neben)erzeugnis... oder käse pur, das geht auch. oder salatsauce. oder kräuter. mit nutella.

identität

meine eine grosse liebe, den alten schwarz-weiss-passföteliautomaten in der mall, vermisse ich sehr.

heute sogar ein bisschen mehr als sonst, denn um meine id und auch den eu-pass zu verlängern brauche ich aktuelle fotos.

mit diesem auftrag gehe ich nicht als erstes zum fotografen, sondern versuche mein glück beim prontophotkasten, welcher nicht wenige eigenschaften hat, die in mir unsympatisch machen.

denn es ist möglich zwischen farbfotos und solchen in schwarz-weiss zu wählen - wobei letztere weder in form, 'farbe', originalität mit den früheren schritthalten können.
ich bin ja sehr bescheiden, es reicht mir vollkommen, wenn es nach dem einwurf des ein- oder zweifränklers ohne ankündigung 4x blitzt und nach ein paar minuten der streifen mit den unterschiedlichen fotos erscheint. da braucht es keine stimme, die jeden einzelnen schritt erklärt, unnötige optionen ankündigt und viel mehr geld dafür haben will.

da vergeht mir das lachen. aber das ist heute egal, schliesslich brauche ich ernste fotos.

Samstag, 10. Mai 2008

kamikatze

unser gurrender aber nicht tauber weisser stubentiger und ehemaliges prinzesschen weiss ganz genau, was sie will. solls was zu fressen geben, wird um die beine geschlichen, was das zeug hält. falls morgens keine beine rumstehen, werden sie gesucht und nötigenfalls geweckt. mit einem beherzten sprung auf die türklinke werden schlafzimmer- und badzimmertüren geöffnet. irgendwo muss ja ein frauchen sein.

so besteht unsere gemeinschaft aus einem ständigem geben und nehmen.

sie gibt uns einen stinkenden grund, das katzenklo zu reinigen, wir nehmen es in kauf, dass sie kratzt und beisst.

wir geben ihr ein sauberes zu hause mit kuschligen möbeln, sie nimmt sich das recht, ihre weissen haare überall zu verstreuen.

doch wenn sie ihre seltenen schmusigen momente hat, kann man ihr nicht böse sein. denn wenn sie gestreichelt wird, umgarnt sie einem im gegenzug, bevor sie wieder stillhält.

der preis sind rote, leicht angeschwollene, manchmal tränende augen, vermehrtes niessen und komische schluckgeräusche bei uns beiden. doch nur bei mir ist es wegen ihr.

Freitag, 2. Mai 2008

familienzuwachs

vor dem ersten spaziergang mit meinem pflegehund hatte ich einige bedenken. war ich schliesslich - wadenbeisser sei dank - nicht immer der hundefreund, der ich jetzt bin.

was wenn sich der hund nicht abholen lässt, mich ausbellt und anspringt? oder er mit mir spazieren geht anstelle ich mit ihm?

doch all diese sorgen waren unbegründet, denn sidi ist ein wohlerzogenes, vorbildliches exemplar seiner rasse(n). hat mich ohne mucks jedoch mit freudigem schwanzwedeln begrüsst. als er sah, dass ich nach den leinen greife, hat er auf befehl sitz gemacht, sich die leine anlegen lassen und liess mich erst zur haustür raus, bevor er nach mir erst zur tür, dann zum halsband rausschlüpfte.

schon sah ich mich als hundefänger wieder. nach einem kurzen schnüffeln vor der tür hab ihn aber gut an meine seite rufen können. es folgte erneutes sitz und anlegen des halsbandes mit leine. damit er nicht wieder ausbüchst wurde ersteres sogleich enger geschnallt. geht ja nicht, dass ich am ersten tag den hund 'verliere'.

da ich mit rüden bisher nicht wirklich erfahrung hatte, war ich überrascht, wieviel urin in einen solchen passt. an jedem zweiten pfahl, büschel hohem gras, stein und ähnlichem wurde das bein gehoben. so kam es, dass ich mit hund für eine strecke von ungefähr zwei kilometern doppelt solange brauchte wie ohne. doch zeit hatte ich zu genüge. ich war seelig! auch zwischen den büschen, als die robidogsäckli zum einsatz kamen.

zwischendurch waren wir kurz bei mir, die vier wände beschnuppern, die das ein oder andere mal übers wochenende auch sein zuhause sein werden, und freundschaftbanden mit den nagern knüpfen.

insgesamt waren wir an dem morgen zwei stunden draussen.

abgesehen von einmal anbellen eines anderen hundes und des gärtners, der überraschend beim friedhof unseren weg kreuzte, gab es keinen terz. kein an der leine ziehen. kein jagen im wald.


idealerweise ist er - im gegensatz zu mir - mit katzen aufgewachsen, so gibt es hoffentlich keine allzu grossen probleme, wenn ab heute abend amel bei uns wohnt.