Mittwoch, 25. April 2007

kikerikii

der grat zwischen traum und realität ist schmal. dazwischen: das aufstehen.

meist dauert es nur ein paar milisekunden. der neue tag startet ungefragt. tapfer stelle ich mich allem, was kommt.

beginnend beim 20. blick auf den wecker. die tatsache, dass das zeitfenster, wo es noch auf den nächsten zug reichen würde, immer kleiner wird, kann mich nicht mehr wirklich schocken. der spurt an den bahnhof ist bereits alltag.

vielleicht wäre der allmorgentliche prozess nicht so eine qual, wenn ich das aufstehen feiern, den neuen tag mit einem lächeln begrüssen, dem bett nicht nachtrauern würde.

wenn. wäre. würde.

ehe ich mich darauf freue, gewinne ich im lotto.

lotto

flucht

wir zelebrieren ein trauriges ereignis. ein arbeitskollege verlässt unsere runde, das büro, die stadt, den kanton. wir treffen uns in einem lokal, um uns von ihm zu verabschieden. verabschieden gleichzeitig auch die aufkommende trauer über den weggang. ertränken sie. wenn der alkohol dazu nicht reicht, werden schärfere geschütze aufgefahren. man konsumiert so lange bis das schlechte gefühl der übelkeit weicht. welche man(n) wiederum mindert, indem man den abend in die aare revuepassieren lässt. prost!

Mittwoch, 18. April 2007

apollo

stop the rock.

you can’t stop the rock.

so dröhnt es aus meinem linken kopfhörer – der rechte funktioniert wegen wackelkontakt der steckerbuchse schon länger nicht mehr. in dem moment stoppt der rock wirklich. mitten im lied. der ipod hängt. die garantie garantiert verfallen.

macgyver

2 männer

1 wand

3 löcher

1 kabel

1 auftrag

0 erfolg

die amüsierende bilanz eines mittwochabends.

Dienstag, 10. April 2007

mauser

die tage werden länger. die sonne zeigt sich öfter. vogelgezwitscher begleitet mich auf dem allmorgentlichen sprint an den bahnhof. frühling. vorsichtig zu geniessende jackenfreie zeit. schliesslich bin ich nicht scharf auf eine extra-erkältung neben den aprilwetter-migräneattacken. wie vernünftig. auf der strasse ist die frühjahrskollektion allerdings schon länger zu bestaunen. da kann man nur rätseln, ob die rote nase von einer pollenallergie herrührt oder von zu legerer kleidung. gsondheit! auch die tiere haben sich voll auf frühling eingestellt, befreien sich vom winterfell und zeigen sich von ihrer schönsten seite. wenn man dem wetterfrosch glauben soll, dürfen wir uns an ostern auf ein super wetter freuen. ich freue mich primär auf die freie zeit. auf das ausspannen auf dem noch zu begrünenden balkon. die ruhe. wunschdenken. mit ruhe ist nichts. ausser die nachbarskinder gehen auf familienbesuch – idealerweise mehrere tage lang. in der regel tummeln sie sich während meines wohlverdienten feierabends/wochenende 2 stockwerke unter mir – parterre – und schonen weder den rasen noch den fussball, den sie in unregelmässigen abständen auf meine terrasse katapultieren, geschweige denn meine nerven. eben diese nerven könnte ich theoretisch auch in den frühlingsputz investieren. ein grausliges unterfangen, wie der halbherzige kampf gegen unkraut oder meine weissen haare.

übrigens – interessant zu wissen, nicht die haare sind das ‘problem’, nein, es liegt an den augen.

haare ergrauen nicht plötzlich, sondern langsam schritt für schritt. der grund für das ergrauen ist, dass der körper im alter (!!!) oder aufgrund bestimmter erkrankungen keine ausreichenden mengen der aminosäure tyrosin produziert, welches für die melaninproduktion essentiell ist. das fehlende melanin wird durch einlagerung von luftbläschen in den haarschaft ersetzt. solche haare erscheinen für das menschliche auge grau bis weiss.
http://de.wikipedia.org/wiki/Haarfarbe

Mittwoch, 4. April 2007

antriebsschwierigkeiten

überall sieht man sie stehen. rote selectaautomaten. oftmals meine letzte rettung, wenn der schoggientzug kaum auszuhalten ist. dankbar nimmt er mein schwer verdientes münz und sorgt für nachschub.

heute in der früh hätt ich gerne in eine caprisonne investiert. vitamine für einen gesunden start in den tag. wie ich so vor dem automaten stehe, entdecke ich ein weisses email schild mit schwarzen lettern. ausser betrieb. ich bin neidisch. gerade um diese uhrzeit wäre so ein schild doch echt praktisch. auch wenn es nicht der momentanen mode entspricht. ich würde es mir sofort um den hals hängen.

ausweichmanöver

schwankend mache ich mich auf den weg durch die bahnhofsunterführung. auf der hälfte der strecke merke ich, dass ich es nicht nach hause schaffen werde, wenn ich nicht bald was in magen kriege. essen hilft im besten fall gegen aufkommende migräne, also beschliesse ich, kurz was kaufen zu gehn. ich kämpfe nicht nur gegen das brummen im schädel an sondern auch gegen all das entgegenkommende volk. leider sehe ich nicht so elend aus, wie ich mich fühle, denn die leute rennen mich fast um. mag mich nicht aufs ausweichen konzentrieren. nach dem gefühlten 200. mal rumgeschubst zu werden gehe ich in die offensive. soweit es mir möglich ist, laufe ich energischen schrittes richtung aperto. da kommen mir zwei breitschultrige typen entgegen. wildentschlossen mich nicht aus der bahn bringen zu lassen, halte ich den kurs bei. zugegeben der gegner ist nicht zu unterschätzen… aber wofür hat man ellbogen. ätsch!

krampf

beim frankieren der post schiesst es mir wie ein blitz durch den kopf:

ich habe

  1. den einen, äusserst wichtigen brief zu hause liegen lassen, dabei muss er unbedingt heute noch raus – vonwegen poststempel und so.
  2. migrääääääne

da die dorfpoststelle bereits zu hat, ehe ich zu hause ankomme, bleibt mir nichts anderes übrig, als mich nochmals auf den weg nach aarau zu machen und den umschlag dort einzuwerfen. also los:


feierabend: kurz nach 18 uhr

zug nach aarau: 18.22 uhr

zug nach hause: 18.36 uhr

ankunft bahnhaltestelle: 18.59 uhr

ankunft zu hause: 19.03 uhr

ich finde den brief da vor, wo ich ihn am vorabend hingelegt habe. spätestens beim verlassen der wohnung am morgen hätte ich ihn sehen müssen.

verlassen der wohnung: 19.03 uhr

ankunft bahnhaltestelle: 19.07 uhr

zug nach aarau: 19.10 uhr

ankunft aarau: 19.35 uhr

schnell zur post. geschafft! aufatmen.

zug nach hause: 19.51 uhr

ankunft bahnhaltestelle: 20.14 uhr

ankunft zu hause: 20.20

wer kein kopf hat, hat beine. ich glückliche sogar 2. sie sind nicht wirklich lang und alles andere als trainiert. obwohl es für solche notfälle reicht, gebe ich mir mühe, mit mehr köpfchen durch die welt zu gehen.