in meiner wohnung stapelt sich das altpapier regelmässig fast bis zur decke. oft schaffe ich es nicht, genügend motivation aufzubringen, es zu bündeln und bis zur nächsten, oder der übernächsten papiersammlung - oder der danach - in den keller zu verbannen. vielleicht tue ich es aus lauter trotz nicht. praktisch jeden abend fliegt die raufgetragene post auf direktem wege ins altpapier. selten nehme ich mir zeit, in die bunten prospekte zu schauen, geschweige denn kataloge durchzublättern oder zeitung zu lesen - ausser donnerstags, dann kommt die weltwoche.
es ist immer das gleiche:
ich komme von der arbeit nach hause, leere den briefkasten, sortiere die post - falls sich was für einen meiner nachbarn eingeschlichen hat - während ich auf den lift warte (frau wird bequem!). es kommt selten mal vor, dass sich ein couvert unter den haufen werbung befindet. meist ist es eine rechnung… oder noch mehr reklame. wenn jedoch wirklich mal ein persönlicher brief, ganz für mich alleine, ohne absicht auf erleichterung meines bankkontos, den weg in meine hände findet, freue ich mich umso mehr. da kommen mir die sekunden, die die liftfahrt dauert, wie ewigkeiten vor. auch der wohnungsschlüssel hat wegen konzentrationsmangel meinerseits meist mühe, das schloss auf anhieb zu treffen. bis ich im hausflur stehe, den umschlag aufreissen und dessen inhalt lesen kann, bin ich ganz zappelig. postkarten sind da viel bequemer und meist so schnell gelesen, dass ich den lift mit einem riesen smile verlasse.
vielleicht krieg ich bald wieder einen an mich adressierten brief - von der polizei. unter rätselhaften umständen hat es mich bei der vorgestrigen heimfahrt geblitzt (ein- oder zweimal). höchstwahrscheinlich aber auch nicht. ich fuhr innerorts hauptstrasse (50km/h) mit max. 40km/h auf einen kreisel zu - 40km/h deshalb, weil ich für einen fussgänger bremsen musste, der vor dem kreisel die strasse überquert hat. ich seh die zukunft positiv, denn ich bin optimist: es wird auf jeden fall billiger, als wenn ich nicht gebremst hätte.
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